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04.09.2021

150 Jahre DIE HARKE

„Eine wichtige Zeitung für Nienburg“
150 Jahre DIE HARKE: Ministerpräsident Stephan Weil gratuliert bei Jubiläumsfeier mit 180 Gästen
Quelle:Die HARKE vom 03.09.2021 - Bericht von Arne Hildebrandt

150 Jahre DIE HARKE: 180 geladene Gäste feierten am Freitag das Jubiläum im Wesersaal.
„Lange haben wir gebangt, ob es überhaupt möglich sein würde, in der Corona-Pandemie eine solche Veranstaltung stattfinden zu lassen. Umso glücklicher bin ich, dass wir heute hier beisammen sind“, sagte Verleger Christian Rumpeltin.

„Auf unsere 150-jährige Vergangenheit dürfen wir voller Freude und Dankbarkeit zurückblicken. Wir gehören zu den ältesten Verlagen in ganz Deutschland. Das macht mich stolz.“


Ministerpräsident Stephan Weil gratulierte in seiner Festrede im Namen von acht Millionen Niedersachsen.
„Ein stolzer Geburtstag“, sagte er. Weil kennt DIE HARKE von Besuchen bei seinen Schwiegereltern in Haßbergen. „Es ist eine gute, wichtige Zeitung für Nienburg. Die Leser sind gut unterrichtet, wenn sie DIE HARKE aufschlagen.“

„Doppelt so alt wie das Land“, stellte Dietmar Wischmeyer alias Günther der Treckerfahrer fest.
„DIE HARKE lässt es ordentlich krachen“, meinte der langjährige Comedy-Gast der Neujahrsempfänge. Er beleuchtete die Geschichte der HARKE auf humorvolle Weise.

Der Vorsitzender des Verbandes Nordwestdeutscher Zeitungsverlage (VNZV), Jochen Anderweit, und Kai Röhrbein, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Lokalzeitungen (VDL), gingen im Interview auf dem Grünen Sofa mit dem stellvertretenden Chefredakteur Sebastian Schwake auf den Wandel in der Medienbranche ein. „Wir stehen vor einem geänderten Nutzerverhalten. Das lässt das bisherige Geschäftsmodell dahinschwinden. Junge Leute informieren sich in sozialen Medien“, sagte Anderweit.
Dennoch würden Zeitungen noch viele Jahre gedruckt, ist er überzeugt. Kai Röhrbein sagte: „Die Digitalisierung stellt unsere Branche vor enorme Herausforderungen.“

In weiteren Talkrunden interviewte Chefredakteur Holger Lachnit den stellvertretenden Landrat Maik Beermann (CDU), Nienburgs stellvertretenden Bürgermeister Wilhelm Schlemermeyer (CDU) und die stellvertretende Bürgermeisterin Cornelia Feske (SPD) sowie Jörg Kolossa, den Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Nienburg, und Wiebke Ehlers, Geschäftsführerin der WIN Wirtschaftsförderung Landkreis Nienburg.

Der gebürtige Niederländer und Entertainer Harry Wijnvoord, bekannt aus der TV-Sendung „Der Preis ist heiß“, führte locker durch das Programm. „Ein großartiges Jubiläum“, sagte er.
Die Band „Cream Flow“ begleitete die Feier musikalisch.

„Was vor fünf Generationen als Tageszeitung begann, ist heute ein breit aufgestelltes Medienhaus mit vielfältigen Produkten im Print- und Digitalbereich“, sagte Rumpeltin. „Mit der HARKE und der HARKE am Sonntag sind wir an sieben Erscheinungstagen pro Woche Leitmedium im Landkreis Nienburg.
Über Radio Mittelweser erreichen wir rund um die Uhr Tausende von Hörerinnen und Hörern.
Zusätzlich sind wir als Citipost Mittelweser im Logistikbereich tätig. Und nicht zuletzt haben wir zwei Reisebüros, die uns stets viel Freude bereitet haben und die auch jetzt wieder Fahrt aufnehmen.“

Seit 1871 besteht DIE HARKE. Damals übernahm der Redakteur Julius Hoffmann den Verlag und gründete die Druckerei J. Hoffmann & Co. Als offizieller Gründungstag ist der 5. Juni 1871 bekannt. Erstmals erschien DIE HARKE am 1. Oktober 1871. „Zunächst erschien DIE HARKE einmal wöchentlich – und zwar immer sonntags. Also feiern wir heute im Grunde das Jubiläum 150 Jahre Harke am Sonntag“, sagte Rumpeltin schmunzelnd.

Erst ab 1882 erschien DIE HARKE dreimal wöchentlich, 1899 dann viermal pro Woche und erst ab dem 1. Oktober 1905 war DIE HARKE eine tatsächliche Tageszeitung, die bis zum 31. Mai 1941 eigenständig blieb, ehe sie ihre Verlagsrechte abgeben musste.
Erst am 1. Oktober 1949 erschien die Heimatzeitung wieder mit dem Kopf „DIE HARKE seit 1871“.

Fünf Jahre später wurde Renate Rumpeltin Herausgeberin. Unter ihrer Regie wurde 1971 das jetzige Verlagshaus an der Stadtgrenze gebaut. 1975 wurde DIE HARKE erstmals bei der Verlagsgesellschaft Madsack gedruckt. „Damals wechselten wir vom kleinen Berliner Format ins größere Nordische Format – da kommt uns doch was bekannt vor: Haben wir doch in diesem Jahr erneut das Berliner Format verlassen – allerdings nicht zurück zum Nordischen Format, sondern ins schöne Rheinische Format“, berichtete Rumpeltin.

Der Verlag J. Hoffman habe, so Rumpeltin, stets in die jeweils modernste Technik investiert: Bereits 1974 wurden erste Fotosatzgeräte eingesetzt. 1981 wurde die Zeitungs-Vorstufe auf ein Linotype-Großrechner-System umgestellt und das erste Redaktionssystem eingeführt.

„Und heute hat die Künstliche Intelligenz bei uns Einzug gehalten. Sie erstellt die Posts für die Sozialen Netzwerke und zeigt uns, welche Artikel bei den Nutzerinnen und Nutzern besonders gut ankommen. Für HARKE-Gründer Julius Weichelt wäre all das sicherlich unvorstellbar gewesen – genauso wie für viele von uns noch vor wenigen Jahren.“

Der Verlag stehe vor großen Herausforderungen, machte Rumpeltin deutlich.
„Wir müssen Auflagen in Reichweiten verwandeln und digitale Produkte voranbringen, ohne unsere treue Leserschaft im Printbereich zu vergessen. Erste Weichenstellungen in diese Richtung sind bereits erfolgt, weitere werden folgen.
Wir haben Internetportale wie das Jobportal und das Lokalportal erfolgreich an den Start gebracht und das Angebot im digitalen Plus-Abonnement erweitert. ,DH plus‘ muss zu einer starken Säule werden. Gleiches gilt für unser E-Paper. Wir müssen künftig individuell auf die Bedürfnisse unserer Nutzerinnen und Nutzer zugeschnittene Nachrichtenangebote schaffen. Dies wird uns nur durch den Einsatz modernster Technik gelingen.“

„Die sechste Generation steht in den Startlöchern“, sagte Rumpeltin. Tochter Vivienne arbeitet bereits im Unternehmen – an der digitalen Zukunft.

 

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