Image

Aktuelle Informationen

Aktuelle Infos

12.07.2021

Die Fleischerei Brendel schließt am 31. Juli – für immer!

Der Gewerbeverein Marklohe hat diese Nachricht mit Bedauern aber auch mit Respekt aufgenommen.
Seit dem 01.07.2015 ist der Betrieb Mitglied im Verein.
Auf Karl-Heinz und Friedrich Brendel war immer absolut Verlass und die Zusammenarbeit immer freundschaftlich und sehr konstruktiv. Aufgrund ihrer Erfahrungen konnten die Brüder wertvolle Anregungen und Tipps geben.
Besonders engagiert haben sie sich auf den Gewerbeschauen WIM-Willkommen in Marklohe - Schaufenster der Region - und somit zu den Erfolgen beigetragen. Mit großzügigen Spenden haben sie jede Tombola unterstützt, die der Verein zu den Messen und auch zu den Herbstmärkten veranstaltet hat.

Wir sagen Danke für die gute Zusammenarbeit und wünschen Karl-Heinz und Friedrich Brendel
mit ihren Familien für die Zukunft alles Gute,
dass sie ihren wohlverdienten Ruhestand genießen können
und dass sie gesund bleiben.

Im Namen des Vorstandes und der Kollegen - Friedrich Kruse, Vorstandsvorsitzender.


Foto: Sebastian Schwake

Im Jubiläumsjahr ist Schluss.
Karl-Heinz und Friedrich Brendel schließen zum 31. Juli die gleichnamige Fleischerei in Nienburg
Quelle: Die Harke 03.07.21 von Sebastian Schwake

Holtorf. Im Jubiläumsjahr ist Schluss: Die Fleischerei Brendel schließt am 31. Juli ihre Türen. Für immer.
Der Entschluss, im Jahr des 125-jährigen Bestehens aufzuhören, ist Karl-Heinz und Friedrich Brendel alles andere als einfach gefallen. Doch er steht fest – endgültig. „Wir wollen uns nun endlich zur Ruhe setzen“, sagt Karl-Heinz Brendel, der mit 82 Jahren ein Jahr jünger ist als sein Bruder.
Lange Zeit haben sich die Brendels nach einem Nachfolger für den renommierten Betrieb an der Verdener Landstraße in Nienburg umgesehen.
Allein: Eine Nachfolgeregelung kam nicht zustande. „Aus den unterschiedlichsten Gründen“, sagt Karl-Heinz Brendel.

Den Brüdern fällt das Ende der Ära Brendel nicht leicht. Sie waren mit ihren Wurstspezialitäten bei Schützenfesten, Landpartien, auf Messen und Erntefesten vertreten. Sie waren über die Kreisgrenzen hinaus bekannt.

Dann kam Corona. „Das Standbein ist uns weggebrochen“, sagt Karl-Heinz Brendel.
Auch der Partyservice litt unter Corona und den Absagen vieler privater Festivitäten. Aber Corona ist nicht der Hauptgrund, warum die beiden Brüder, die den 1896 von ihrem Ur-Großvater August Brendel in Lähn am Bober in Schlesien gegründeten Betrieb seit 1976 führen, aufgeben.

Neben dem fehlenden Nachwuchs im Fleischerei-Handwerk war es letztlich auch ihr Alter. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie lange wollen wir noch machen und für wen?“, sagen die beiden Mittachtziger und haben schlie0lich die Reißleine gezogen – und entschieden: Jetzt ist Schluss.
Für beide sind das Fleischerhandwerk und ihr Geschäft Beruf und Lebenswerk zugleich.
Zeit ihres Lebens haben sie gearbeitet, vieles hinten angestellt. Beide sind bis heute im Geschäft und haben über alle die Jahre immer auf die Unterstützung ihrer Frauen Roswita und Marion sowie Friedrich Brendels Tochter Meike setzen können. Letztere steht bis heute am Verkaufstresen und organisiert den Partyservice.

Letztmals geöffnet ist die Filiale am 31. Juli, ein Samstag.
In diesen Tagen erfahren die vielen Stammkunden, die teilweise von weit über die Landkreisgrenzen hinaus wegen der schlesischen Wurstspezialitäten nach Holtorf kamen, von der Schließung.

Obwohl es in der Gründungszeit des Betriebs noch lang nicht üblich war, arbeitete August Brendel mit elektrischen Maschinen und mit einem eigenen Kühlhaus. Der Betrieb und die „Frühstücksstube“, in der hauseigene Produkte direkt und fertig zubereitet auf den Tisch kamen, erhielten schon damals regen Zuspruch.

1933 erfolgte die Geschäftsübergabe an Sohn Karl Brendel, der den Betrieb zusammen mit seiner Frau Charlotte mit Erfolg weiterführte. Durch die Vertreibung aus Schlesien erfuhr der Betrieb ein jähes Ende. Karl Brendel ließ sich jedoch nicht entmutigen und wagte 1952 in Esbeck bei Alfeld einen Neuanfang. Er pachtete eine Gaststätte mit Fleischerei.

Die Söhne Friedrich und Karl-Heinz erlernten den Fleischerberuf und auch Tochter Brigitte unterstützte die Eltern im Verkauf und in der Küche.
„Bei uns war schnell klar, dass wir Fleischermeister werden und den Betrieb unseres Vaters fortführen wollen“, sagt Karl-Heinz Brendel. Vor allem durch die schlesischen Spezialitäten stieg der Bekanntheitsgrad des Unternehmens – und auch die Gaststätte wurde zu einem beliebten Treffpunkt.

Nach dem Ablauf des Pachtvertrages hieß es erneut neue Pläne schmieden – und so wurde die Fleischerei Flebbe in Nienburg 1962 gepachtet und 1976 käuflich erworben. Anfang der Achtziger wurden Gebäudeteile abgerissen und neuaufgebaut. Durch Umbau der Gebäude und Modernisierungen des Maschinenparks wurde nach und nach ein zeitgemäßer Fleischerei-Fachbetrieb geschaffen, der bis heute in dritter Generation von den Brüdern geführt wird.

„Die Maschinen musst du alle zehn Jahre erneuern, bevor die großen Reparaturen kommen“, sagt Karl-Heinz Brendel, der mit seinem Bruder über Jahre viele Frauen und Männer in der Fleischerei ausgebildet hat.

Bis zum letzten Tag werden die Brüder gemeinsam im Betrieb sein – in der Produktion sowie in der Auslieferung für die Kunden.

Für die Zeit nach dem 31. Juli haben sie auch schon Pläne. „Es gibt immer etwas zu tun, und so ein Betrieb endet ja nicht mit dem letzten Öffnungstag“, sagt Karl-Heinz Brendel.

Zurück

Loading...