Oyle 09.11.2021 Von Matthias Brosch
Einstimmig: Cord Kirchmann ist neuer Bürgermeister der Gemeinde Marklohe
Er bekommt erstmals drei Stellvertreter und wünscht sich weiterhin Politik ohne Parteibuch
Marklohes neuer Bürgermeister Cord Kirchmann mit seinen drei Stellvertretern
Sandra Siegmund, Holger Schomburg und Bernd Heckmann (von links). Foto: Brosch
Oyle 09.11.2021 von Matthias Brosch
Cord Kirchmann (CDU) ist neuer Bürgermeister der Gemeinde Marklohe und folgt auf Günther Ballandat (SPD), der das Amt zuletzt zehn Jahre bekleidet hatte und sich nun nach 35 Jahren aus der Kommunalpolitik verabschiedete.
Cord Kirchmann freut sich über die Unterstützung aller im Rat vertretenden Parteien und seine einstimmige Wahl.
Der 51-Jährige hatte bei der Kommunalwahl im September die meisten Stimmen bekommen und gehört der stärksten Fraktion an. Das gab auch den Ausschlag, warum er sich am Ende bereitwillig für das Amt zur Verfügung stellte.
„Ich wünsche mir, dass wir das Parteibuch wie in den vergangenen Jahren in der Schublade lassen können. Politik und Ehrenamt darf auch Spaß machen“, sagte Cord Kirchmann in seiner neuen Rolle als Bürgermeister. „Dass ich mehr moderieren muss, statt diskutieren darf, wird mir bestimmt in manchen Situationen schwerfallen.“
Da Kirchmann beruflich eingespannt sei, entschied sich der Rat mit der erstmals gewählten Sandra Siegmund (Grüne) sowie Bernd Heckmann (SPD) und Holger Schomburg (CDU) für gleich drei gleichberechtigte Stellvertreter, die ihm vor allem repräsentative Aufgaben abnehmen sollen. Zuletzt gab es mit Werner Cunow (CDU) einen, in der Legislaturperiode davor – zwei.
„Wir werden uns etwas anders organisieren“, sagte Kirchmann. Mit gut 5000 Bürgern und Bürgerinnen zählt Marklohe zu den großen Gemeinden – es gibt viele Termine.
Cord Kirchmann blickte auf die Aufgaben, Pläne und Wünsche, die den Rat in den kommenden fünf Jahren beschäftigen werden.
Bei der Schaffung von Bauplätzen in allen Ortsteilen und der Ansiedlung von Gewerbetreibenden müsse stets die nötige Infrastruktur im Auge behalten werden, „und, dass bei den Wünschen alles finanziert werden kann“. Der geplante Sportpark an der Oberschule, der auf Fördergelder angewiesen ist, gehöre dazu.
Als Gemeindedirektor fand der neue Samtgemeindebürgermeister von Weser-Aue, Wilfried Imgarten, das Vertrauen des Rates. Ihn vertritt Matthias Sonnwald.
Nachdem 2016 vom Markloher Gemeinderat erstmal auf einen Verwaltungsausschuss verzichtet worden ist, hielt das neu besetzte Gremium daran fest. Es bleibt ebenfalls bei zwei Fachausschüssen: Beim Bau-, Wege- und Umweltausschuss übernimmt Holger Schomburg (CDU) den Vorsitz, der zugleich Fraktionsvorsitzender seiner Partei ist (Stellvertreter: Dennis Seebode), die Christdemokraten haben fünf Sitze. Den Sport-, Jugend und Kulturausschuss leitet SPD-Neuling Pascal Senning, der bei den Sozialdemokraten in der vierköpfigen Fraktion der Stellvertreter von Bernd Heckmann ist.
Dem Rat gehören weiterhin drei Grüne an (Fraktionsvorsitzende Sandra Siegmund, Stellvertreterin Rita Schnitzler), zwei von der Wählergemeinschaft (Heinrich Seebode, Maik Kattanek) und Jörg Hille von der FDP.
In der Abstimmung zur neuen Geschäftsordnung wagte sich der Markloher Rat an eine Neuerung:
Künftig gibt es bei seinen öffentlichen Sitzungen sowohl vor als auch nach den offiziellen Tagesordnungspunkten eine Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner; dass beide Geschlechter angesprochen werden geht auf den Vorschlag von Rita Schnitzler (Grüne) zurück, der wie alle Beschlüsse an diesem Abend harmonisch-einstimmig gefasst worden ist.