Warum zwei Kreis-Nienburger einen Brotbackofen in Uganda bauen
Restaurantbetreiber Vincenzo Vazzano und Maurer Adnan Baydak helfen einer Schule
Vincenzo Vazzano vom Restaurant „Vier Jahreszeiten“ in Marklohe und Adnan Baydak haben in Uganda
einen Brotbackofen für eine Schule gebaut. Foto: Vazzano
Marklohe - 03.12.2021 von Sebastian Stüben
Restaurantbetreiber Vincenzo Vazzano aus Marklohe und sein Freund, Maurer Adnan Baydak aus Drakenburg, haben jetzt in Uganda einen riesigen Steinofen für eine Schule gebaut. Die beiden unterstützen damit ehrenamtlich die Naume-Kinderstiftung Gulu-Norduganda des Arztes Dr. Paul Okot-Opiro. Den Arzt kennt Vazzano von der Insel Juist, wo seine Familie seit diesem Jahr Betreiberin einer Strandbar ist.
Die Stiftung soll laut Vazzano helfen, die Lebenssituation bedürftiger Kinder in Norduganda zu verbessern.
„Wir wollen damit die Welt ein Stück besser machen, als wir sie vorgefunden haben“, sagt Vazzano; „Es war so bewegend, die Dankbarkeit der Menschen vor Ort zu spüren. Neben Brot haben wir zum feierlichen Abschluss in dem Ofen auch Pizza gebacken. Da kamen 60- und 70-jährige Menschen vorbei, die noch nie in ihrem Leben Pizza gegessen haben. Sie aßen die Pizza voller Dankbarkeit und mit riesigem Genuss, da es das erste Mal in ihrem Leben war. Einige haben geweint“.
Vor der Einweihung des vier mal vier Meter großen Ofens, in dem gleichzeitig 80 Pizzen Platz finden können, standen nach Vazzanos Worten zwei aufregende Wochen, in denen er mit Baydak und der Unterstützung einheimischer Helfer den Riesenofen gebaut hat. „Das war eine unheimliche Herausforderung, das in so kurzer Zeit zu bauen ohne Strom und ohne fließendes Wasser. Wir mussten da alles hochpumpen und herankarren.“
Der Ofen versorgt in Zukunft ein ganzes Schuldorf mit über 1000 Schülerinnen und Schülern mit Brot.
„Im Oktober, am Ende unserer Sommer-Saison der Strandbar „Juist Royal“ auf Juist kamen wir zufällig mit Dr. Okot-Opiro an einen Tisch“, erinnert sich Vazzano: „Er erzählte mir von dem Projekt und bat mich, im November für 14 Tage mit nach Uganda zu reisen und einen super Maurer mit an Bord zu nehmen.“
Vazzano fragte seinen Freund Adnan Baydak um Hilfe, als der in der Bar „Barzzano“ in der Nienburger Innenstadt zu Gast war. „Er sagte sofort: ,Ja, ich nehme mir Urlaub und bin dabei.´ Das ist nicht selbstverständlich“, sagt Vazzano.
Hauptanliegen der Naume-Kinderstiftung ist nach Vazzanos Worten der Bau einer stiftungseigenen Schule mit dem Ziel, mehreren Hundert bedürftigen Kindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen.
Die Grundlage dafür sei mit dem Erwerb eines Grundstücks im Jahre 2011 gelegt worden. „Die dörflichen Gemeinschaften im Umfeld des Grundstücks werden durch die Installation von Brunnen und durch Hilfe beim Betreiben von medizinischen Einrichtungen unterstützt“, sagt der Markloher: „An der Umsetzung der Stiftungsziele beteiligen sich freiwillige Helfer und professionelle Fachleute. Auch wir, mit unseren familiär geführten Betrieben und unseren Freunden, sind ein Bestandteil der Organisation.“
Vazzano, seine Freunde und Familie wollen das Projekt weiter unterstützen.
Weitere Informationen zur Stiftung und ihre Arbeit gibt es im Internet und unter der Adresse www.naume-kinderstützung.de. sst