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22.09.2024

Schlamann investiert Millionenbetrag


Blick auf das Firmengelände von Schlamann. Quelle: Schlamann
Firma aus Marklohe setzt auf Klimaneutralität / Windrad und weitere PV-Anlage in Planung
Quelle: Sebastian Schwake - Die Harke 21.09.24

Die Firma Schlamann KG aus Marklohe will klimaneutral werden und nimmt dafür einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand. Bis 2030 soll 80 Prozent der benötigten Energie unter dem Motto „8030. Zukunft jetzt.“ am Standort selbst und nachhaltig erzeugt werden.

Der mittelständische Kalksandstein- und Porenbetonhersteller nimmt eigenen Angaben zufolge die Herausforderungen der Klimaziele ernst. Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass Betriebe bis 2045 klimaneutral sein sollen.
„Wir wollen eine nachhaltige Zukunft gestalten und annähernd klimaneutral werden. Um unser Ziel `8030´ zu erreichen, stehen wir vor zwei Kernaufgaben: Ausbau und Technologietransfer“, sagt Geschäftsführer Carsten Schlamann.

Die regenerativen Erzeugungsanlagen sollen konsequent ausgebaut und eine weitere Windkraftanlage gebaut werden. Dazu seien PV-Anlagen in Planung und die Kapazitäten des Batteriespeichers soll verzehnfacht werden.

Insgesamt soll die Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Autos und Lastwagen ausgebaut und sukzessive auch externen Nutzern zugänglich gemacht werden. „Wir bauen für die Region an einer nachhaltigen Zukunft mit“, sagt Carsten Schlamann.

Fuhrpark wird um gerüstet
Um die eigene, regenerative, elektrische Energie größtenteils selbst zu nutzen, sollen die Prozesse Mobilität und Dampferzeugung ganz oder teilweise elektrifiziert werden. Der zur Härtung der Wandbaustoffe notwendige Dampf soll bis 2030 zu 50 Prozent durch elektrische Dampferzeuger hergestellt werden und somit Erdgas als Haupt-Energiequelle ablösen.
Der gesamte Auto-Fuhrpark sowie die Hälfte des Lastwagen-Fuhrparks sollen bis 2030  aus batterieelektrischen Fahrzeugen bestehen. Das sind 20 Autos und zehn Lastwagen bis 2030. 
Schlamann hat den Grundstein für den Einstieg die Klimaneutralität bereits 1994 gelegt. Damals wurden die ersten Windkraftanlagen installiert. Zwei Jahre später kam eine weitere Anlage hinzu.

Die damaligen Geschäftsführer und Firmengründer Gottfried und Horst Schlamann initiierten mit ihrer Begeisterung für Technik den Einstieg in die erneuerbaren Energien. Carsten Schlamann erinnert sich augenzwinkernd: „Mein Onkel Gottfried – passionierter Sportpilot – hatte einfach einen Faibel für Propeller“.

18 Ladpunkte auf dem Gelände
Mit Beginn der 2010er Jahre sei der Firma Schlamann klar gewesen, dass erneuerbare Energien auch ein Zukunftsmodell für eine traditionsreiche Branche seien. In den darauf folgenden Jahren habe die Firma im großen Stil investiert, geplant, alte Anlagen transformiert und neue Technik integriert.
2009 wurde eine leistungsstärkere Windkraftanlage (WEA) installiert. 2010 folgte Unternehmensangaben zufolge  die erste Photovoltaikanlage, 2013 eine weitere leistungsfähigere Windkraftanlage mit 2,3 MW und spätestens mit der Einführung eines eigenen Energie-Management-Systems (EMS) wurde aus einer guten Idee ein erfolgreicheres, nachhaltigeres Geschäftsmodell.

„Ab 2016 wurde auch der Fuhrpark elektrisch“, blickt Carsten Schlamann zurück. Die über Sonne und Wind gewonnene Energie habe das Unternehmen durch die Inbetriebnahme der ersten 11-kW-Ladesäule im damals neu angeschafften, vollelektrischen Renault ZOE für Firmenfahrten genutzt.

„Seitdem wächst unser elektrischer Fuhrpark kontinuierlich. Heute gibt es 18 Ladepunkte auf dem Betriebsgelände, von 20 Pkw in der Flotte fahren bereits 10 elektrisch“, sagt Geschäftsführerin Andrea Schlamann-Kaminski.
2023 wurde eine 4,2 MWp-PV-Anlage gebaut, so dass bereits heute 28 Prozent der Energie, die am Standort verbraucht wird, auch selbst erzeugt werde.
2017 sei die Wärmerückgewinnung umfangreich erneuert und die Nutzung der  Abwärme aus der Produktion erweitert worden. Einige Büros und die betriebseigene Werkstatt werden seitdem mit Fernwärme beheizt. Seit 2020 ergänzen Batteriespeicher das Konzept, sie helfen, die Energie wirkungsvoll zu nutzen.

Die Energiekrise, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, hat viele Unternehmen hart getroffen. Für Schlamann zeigte sich hier die Weitsicht der Investitionen. Der hohe Anteil selbsterzeugter Energie habe geholfen, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern.
„Das war der erste Härtetest für unser Engagement“, sagt Carsten Schlamann.




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